Meine 10 besten Learnings über Führung – aus über 900 Sachbüchern
Gastbeitrag von Celine Nadolny
aka Book of Finance
„Führung ist keine Position – sie ist eine Entscheidung.“
Eine Entscheidung, täglich über sich selbst hinauszuwachsen, andere zu entwickeln und in einer komplexen Welt Orientierung zu bieten.
In den vergangenen Jahren habe ich mehr als 900 Sachbücher über Leadership, Management, Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung gelesen. Was bleibt nach all diesen Seiten wirklich hängen? Welche Prinzipien, welche Gedanken, welche Werkzeuge sind zeitlos?
In diesem Beitrag teile ich meine 10 wichtigsten Learnings mit dir – kompakt, persönlich und direkt umsetzbar. Sie sind geprägt von Büchern wie Die 7 Wege zur Effektivität von Stephen R. Covey, Prinzipien des Erfolgs von Ray Dalio, Business Slowdown von Svenja Hofert und vielen weiteren spannenden Werken der Führungsliteratur.
1 – Führung beginnt immer bei dir selbst
Bevor du auch nur daran denkst, andere zu führen, musst du lernen, dich selbst zu führen. Stephen R. Covey spricht hier von der Selbstwirksamkeit: der Fähigkeit, bewusst Entscheidungen zu treffen und für deren Konsequenzen einzustehen.
Wer seine Emotionen nicht kontrollieren kann, wird seine Mitarbeiter auch nicht inspirieren. Wer seine Energie nicht managen kann, wird keine Organisation langfristig tragen.
Mein Learning:
Entwicklung beginnt nicht bei Tools oder Techniken, sondern immer bei der eigenen Haltung.
Praxis-Tipp:
Führe täglich ein 5-Minuten-Selbstreflexionsritual ein: Was habe ich heute bewusst gestaltet? Wo habe ich reagiert statt agiert?
2 – Vertrauen ist die wichtigste Ressource
Reinhard K. Sprenger stellt in Radikal führen klar: Führung ohne Vertrauen ist wie Segeln ohne Wind. Vertrauen entsteht nicht durch Kontrolle oder Management-Methoden – es entsteht durch gelebte Werte, Authentizität und Verlässlichkeit.
Mein Learning:
Kontrolle kostet Energie. Vertrauen multipliziert Energie.
Praxis-Tipp:
Zeige deinem Team konsequent, dass du Fehler akzeptierst, Eigeninitiative honorierst und Informationen offen teilst.
3 – Kommunikation: Klar, ehrlich, inspirierend
Viele glauben, Führung bestünde hauptsächlich darin, Anweisungen zu geben. Weit gefehlt. Führung ist zu 90% Kommunikation – und zwar in beide Richtungen.
Dale Carnegie lehrt in Wie man Freunde gewinnt: Menschen folgen Menschen, nicht PowerPoint-Folien. Sie folgen Begeisterung, Aufrichtigkeit und echter Verbindung.
Mein Learning:
Zuhören ist mächtiger als reden. Fragen sind mächtiger als Anweisungen.
Praxis-Tipp:
Beginne jedes Meeting mit einer offenen Frage: „Was bewegt euch gerade am meisten in Bezug auf unser Projekt?“
4 – Wandel ist der Normalzustand
In einer Welt, die sich schneller verändert als je zuvor, ist die einzige Konstante der Wandel. Alexander Groth betont in Führungsstark im Wandel: Erfolgreiche Führungskräfte gestalten Veränderungen proaktiv – sie warten nicht ab.
Mein Learning:
Wer den Wandel fürchtet, verliert. Wer ihn gestaltet, gewinnt.
Praxis-Tipp:
Kommuniziere Veränderungen immer frühzeitig. Mache dein Team zum aktiven Teil des Veränderungsprozesses, nicht zum passiven Objekt.
5 – Verantwortung endet nie
Ray Dalio zeigt in Prinzipien des Erfolgs, dass die besten Leader Verantwortung radikal übernehmen – auch für Dinge, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen könnten. Denn Führung heißt: nicht jammern, nicht Schuldige suchen, sondern Lösungen schaffen.
Mein Learning:
Wer Verantwortung abgibt, gibt Macht ab.
Praxis-Tipp:
Frage dich bei jedem Problem: „Was genau kann ich tun, um die Situation zu verbessern – unabhängig davon, was andere tun?“
6 – Komplexität akzeptieren – und trotzdem entscheiden
In Führend Sein von Christine Nancy Kloess wird Führung als ein ständiges Navigieren durch Mehrdeutigkeiten beschrieben. Nicht jede Entscheidung ist klar. Nicht jede Antwort ist eindeutig. Große Leader entwickeln eine Fähigkeit, in Unsicherheit handlungsfähig zu bleiben.
Mein Learning:
Führung heißt, auch dann zu entscheiden, wenn keine perfekte Information vorliegt.
Praxis-Tipp:
Stelle dir in schwierigen Situationen die Frage: „Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?“
7 – Entwicklung anderer ist dein Maßstab
Führung bedeutet nicht, selbst am meisten zu glänzen. Führung bedeutet, andere größer werden zu lassen, als sie sich selbst zugetraut hätten. Christoph Quarch beschreibt in Wacher Geist und fester Schritt, dass wahre Leader das Potenzial anderer erkennen und zum Blühen bringen.
Mein Learning:
Dein Erfolg bemisst sich nicht an deiner Karriere, sondern an der Entwicklung deines Teams.
Praxis-Tipp:
Führe regelmäßig individuelle Entwicklungsgespräche – nicht nur Zielgespräche.
Im Buch „Führen. Fördern. Verkaufen.“ finden Führungskräfte klare Strategien, praxistaugliche Denkweisen und Impulse für profitables Wachstum, mit denen Sie Ihr Team zum unternehmerischen Erfolg führen können.
8 – Prinzipien schlagen Bauchgefühle
Ray Dalio prägte den Begriff der glaubwürdigkeitsgewichteten Entscheidungen: Entscheidungen, die nicht auf Stimmung oder Hierarchie beruhen, sondern auf nachweisbarer Expertise und klaren Prinzipien.
Mein Learning:
Wer nach Prinzipien entscheidet, gewinnt Klarheit – auch in schwierigen Zeiten.
Praxis-Tipp:
Schreibe deine 5 wichtigsten Führungsprinzipien auf – und prüfe jede größere Entscheidung daran.
9 – Co-Kreation ist die neue Führungsform
Svenja Hofert zeigt in Business Slowdown: Führung ist längst nicht mehr ein „Oben befiehlt, Unten führt aus“-Spiel. Heute bedeutet Führung, gemeinsam mit anderen Lösungen zu erschaffen – jenseits von klassischen Hierarchien.
Mein Learning:
Menschen folgen nicht Anweisungen – sie folgen Sinn und gemeinsamer Gestaltung.
Praxis-Tipp:
Frage dein Team regelmäßig: „Welche Ideen habt ihr, um dieses Projekt besser zu machen?“
10 – Führung erfordert Demut
Je mehr du weißt, desto mehr solltest du erkennen, was du alles nicht weißt. Demut bedeutet, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen – und den Raum für die Ideen, Stärken und Erfahrungen anderer zu öffnen.
Mein Learning:
Echte Führung braucht Mut – und Demut.
Praxis-Tipp:
Hole dir aktiv Feedback ein. Nicht, um gelobt zu werden – sondern um zu lernen.
Fazit:
Führung ist kein Projekt, das du irgendwann „abschließen“ kannst. Führung ist ein Weg. Ein Weg voller Widersprüche, Entscheidungen, Unsicherheiten – und voller unglaublicher Möglichkeiten.
Wenn du bereit bist, dich selbst jeden Tag ein Stück besser zu führen, wirst du feststellen: Menschen folgen dir nicht, weil sie müssen. Sie folgen dir, weil sie wollen.
Und genau darin liegt die wahre Kunst der Führung.
Je mehr du weißt, desto mehr solltest du erkennen, was du alles nicht weißt. Demut bedeutet, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen – und den Raum für die Ideen, Stärken und Erfahrungen anderer zu öffnen.
Mein Learning:
Echte Führung braucht Mut – und Demut.
Praxis-Tipp:
Hole dir aktiv Feedback ein. Nicht, um gelobt zu werden – sondern um zu lernen.
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