Ziele nicht erreicht?
Die 5 wesentlichen Gründe warum Sie im abgelaufenen Jahr nicht so erfolgreich waren, wie Sie sein wollten … und 21 Fragen zur Selbstreflexion
Das Jahr neigt sich erschreckend schnell dem Ende zu. Viel zu schnell. Sind Sie zufrieden? Waren Sie erfolgreich? Geht so? OK, Sie haben einiges erreicht, etliches umgesetzt und dennoch müssen Sie sich ernüchternd eingestehen: Wieder ist ein Jahr vergangen in dem Sie nicht so erfolgreich waren wie Sie es sein wollten? Sie haben Ihre Ziele nicht erreicht? Wieder nicht?
Und glauben Sie mir aus meiner Tätigkeit als Business Coach für Selbstständige, Unternehmer und Unternehmen, kleinen wie sehr großen weiß ich: Das geht nicht nur Ihnen so. Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass ich dieses damit verbundene Gefühl der Unzufriedenheit bzw. diese Gedanken aus ureigenster Erfahrung kenne.
Und gleich vorweg: Auch, wenn es sich bisweilen nicht so anfühlt. Diese Unzufriedenheit ist ein gutes Gefühl. Ein wichtiges, um erfolgreich zu sein. Es ist ein Signal für Sie, dass es noch Dinge zu tun gibt. Es versorgt Sie mit der Energie, die nötig ist die Ziele anzustreben, die für Sie wichtig sind und die Sie noch nicht erreicht haben.
Akzeptieren Sie die Unzufriedenheit daher als einen wichtigen Teil von sich selbst. Sorgen, wirkliche Sorgen müssten Sie sich machen, wenn Sie gar nicht mehr unzufrieden sind. Niemals.
Die 5 wesentlichsten Gründe warum Sie im abgelaufenen Jahr nicht so erfolgreich waren wie Sie sein wollten
Doch zurück zum eigentlichen Thema. Wie kommt es dazu, dass auch dieses Jahr nicht alles geklappt hat, was Sie sich vorgenommen haben? Aus meiner Erfahrung als Unternehmensberater sind es vor allem folgende Dinge – die Sie getan oder auch jene, die Sie nicht getan haben – die Sie davon abgehalten haben, im abgelaufenen Jahr noch erfolgreicher zu sein.
Gleichzeitig sind es dieselben Punkte, an denen Sie ansetzen können, um im nächsten Jahr wesentlich weiter zu kommen, als Sie es für möglich gehalten hätten.
Grund #1 – Zu kleine und zu kurzfristige Ziele
Natürlich klingt das paradox. Müsste es nicht eher so sein, dass die Ziele zu groß waren, wenn man Sie nicht erreicht hat? Natürlich können Sie auch zu große Ziele nicht erreichen, doch langfristig scheitern Sie eher an zu kleinen Zielen.
Den Umsatz nächstes Jahr um 5 oder meinetwegen auch 10 % zu steigern ist kein Ziel, das Menschen bewegt. Weder Unternehmer, noch Führungskräfte, noch Mitarbeiter. Und wenn es Menschen nicht bewegt, bewegt es Organisationen erst recht nicht. Auch wenn die Steigerung des Umsatzes eine betriebswirtschaftlich sehr relevante Zahl sein kann, taugt sie als Ziel dennoch nicht.
Als Ziel ist das zu klein. Viel zu klein. Selbst, wenn Sie meinen, dass das schwer genug zu erreichen ist, ist es als Ziel zu klein. Die richtigen großen Ziele bilden die Basis für langfristigen Erfolg. Mit zu kleinen Zielen kommen Sie letztlich nirgendwohin.
Wenn Sie ein kleines Ziel nicht erreichen, sind Sie im Aus gelandet. Wenn Sie ein großes Ziel nicht erreichen, dann sind Sie wahrscheinlich ein riesiges Stück weit gekommen
Lesen Sie dazu auch den Beitrag: „Ziele setzen, die Sie wirklich weiterbringen.“
Große Ziele sprengen den Rahmen des bisherigen Denkens. Sie sind bisweilen sogar unrealistisch. Sind emotional und berühren Menschen – Sie selbst und andere. Meist sind sie längerfristig.
Wir überschätzen regelmäßig, was wir in einem Jahr erreichen können und unterschätzen das, was in fünf oder zehn Jahren möglich ist. Das weiß ich aus ganz eigener Erfahrung. Die richtigen großen Ziele sind anziehend für Sie und andere in Ihrem Umfeld. Sie bewegen Menschen. Und nur, wenn Sie andere bewegen können, sich auch für Ihre Ziele einzusetzen, werden Sie große Schritte oder sogar Sprünge machen.
Denken Sie bis an den Rand des Undenkbaren
Machen Sie daher Ihre betriebswirtschaftlich notwendigen Ziele, aber glauben Sie nicht, dass es damit getan ist. Die meisten erreichen nicht das, was Sie könnten, weil Sie zu klein und zu kurzfristig denken. Denken Sie größer, denken Sie bis an den Rand des Undenkbaren und bisweilen auch darüber hinaus, aber geben Sie sich selbst auch Zeit die Ziele zu erreichen.
Und ein kleiner Trost noch: Wenn Sie sich mit Ihren Zielen beschäftigen, gehören Sie bereits zu einer winzigen meist überdurchschnittlich erfolgreichen Minderheit der Gesamtbevölkerung.
Fragen zur Selbstreflexion des abgelaufenen Jahres
- Hatte ich Ziel im vergangenen Jahr?
- Welche waren das?
- Habe ich im vergangenen Jahr die richtigen Ziele verfolgt?
- Waren meine Ziele groß genug?
- Haben meine Ziele mich (und meine Mitarbeiter) inspiriert und motiviert?
Grund #2 – Zu wenig Fokus
Ein weiterer wesentlicher Grund warum viele am Ende eines Jahres nicht da sind wo sie gerne sein würden ist der, dass sie zwar aktiv sind, aber zu vieles zu Unterschiedliches tun. Zu viele Interessen und Projekte, die sie verfolgen. Sie haben zu wenig Fokus.
Und bei aller Optimierung, Fakt bleibt: Der Tag hat nur 24 Stunden. Einzig und allein entscheidend ist womit sie diese füllen. Und jede Stunde, die Sie selbst oder auch Ihre Mitarbeiter mit Projekt A füllen, können Sie nicht an Projekt B arbeiten. Und das führt dazu, dass Sie am Ende von vielem ein wenig erreichen. Und ein wenig ist nicht genug, um in großen Schritten voran zu kommen.
Lassen Sie daher Dinge weg. Ich weiß, dass das schwer fällt. Sehr schwer sogar. Doch am Weg zu was auch immer Sie erreichen wollen ist das Weglassen eine der wohl wesentlichsten Aktivitäten und Fähigkeiten. Lernen Sie NEIN zu sagen zu all den Versuchungen entlang des Weges. Öfter und bestimmter. Die meisten lenken Sie nur vom Weg ab und vergeuden Ihre wertvolle Zeit.
- Lesen Sie dazu auch den Beitrag: Nein – das profitabelste Wort der Welt!
Zu welchen Projekten, Menschen, Kunden, Versuchungen aller hätten Sie im abgelaufenen Jahr besser Nein gesagt? Wie viel hat Sie das eine oder andere auch nur halbherzige JA gekostet? Wovon oder wofür hätten Sie besser mehr getan?
Fragen zur Selbstreflexion des abgelaufenen Jahres
- Habe ich zu viele Dinge, Projekte und Aktivitäten gemacht?
- Worauf habe ich zu wenig fokussiert?
- Zu welchen Projekten, Menschen, Kunden, Versuchungen hätte ich im abgelaufenen Jahr besser Nein gesagt?
- Wie viel hat mich das eine oder andere auch nur halbherzige JA gekostet?
- Wovon oder wofür hätte ich besser mehr getan?
Grund #3 – Zu viel selbst machen
Um beim Thema Zeit zu bleiben: Eine weitere wesentliche Entscheidung, die Sie tagtäglich zu treffen haben ist jene, was von den Dingen, die getan werden müssen Sie selbst machen und was davon Sie auslagern. Von der Einzelunternehmerin bis zum Vorstandsvorsitzenden (wenngleich die Gründe im Einzelnen auch unterschiedlich sind) wird oft viel zu viel selbst gemacht.
Bringen Sie ein wenig mehr Rationalität in diese Entscheidung, indem Sie berechnen wie viel eine Stunde Ihrer Zeit für Sie selbst bzw. Ihr Unternehmen wert ist. Nehmen Sie Ihre finanziellen Ziele als Basis und brechen Sie Umsätze oder auch Deckungsbeiträge oder Gewinne auf Stunden oder Tag herunter. Dabei erhalten Sie einen Stundenwert für Ihre Zeit, eine Latte, die Sie nicht unterschreiten dürfen, wenn Sie Ihre Ziele erreichen wollen.
Wie viel müssen Sie pro Stunde verdienen?
Wenn Sie als Selbstständiger z.B. 100.000 € Umsatz machen wollen und dafür 100 Tage verrechenbare Zeit einplanen, dürfen Sie nur Tätigkeiten ausführen, für die Sie mehr als 1.000 € pro Tag verrechnen können. Wenn Sie diese 100.000 Umsatz auf alle Arbeitstage eines Jahres umlegen und dann noch auf 8 Stunden pro Tag herunterbrechen, kommen Sie auf einen Wert von etwa 50 Euro pro Stunde. Konsequenterweise müssen Sie daher alles auslagern, was jemand anderer um weniger Geld genauso gut machen kann.
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Für Selbstständige habe ich eine sehr nützliche Liste von Tätigkeiten und ihren monetären Werten für Ihr Unternehmen gemacht, an der Sie sich bei der Entscheidung was Sie auslagern orientieren können . Diese Liste und noch mehr dazu finden Sie im Beitrag:
Für alle Führungskräfte ist diese Überlegung mindestens genauso relevant, da Ihre Hebelwirkung für die Organisation noch viel größer als die eines Einzelunternehmers ist. Und wenn es um die Entscheidung geht eine Stunde Zeit in einem Meeting zu sitzen, in dem nur viel geredet aber nichts entschieden wird oder stattdessen eine neue Verkäuferin im Team zu unterstützen, möglichst rasch erfolgreich zu werden, sollten Sie sehr genau abwägen, was Sie tun. Wo ist Ihre Zeit am meisten wert?
Fragen zur Selbstreflexion des abgelaufenen Jahres
- Was ist meine Zeit pro Stunde wert?
- Wofür habe ich meine Zeit verwendet?
- Was habe ich selbst gemacht, was ich besser hätte auslagern sollen?
- Hatte ich ausreichend Ressourcen, um auszulagern?
- Was ist auf der Strecke geblieben, was ich hätte machen sollen?
- Was hätte ich besser selbst tun sollen als es auszulagern?
Grund #4 -Ein schlechter Plan
War Ihr Plan (vorausgesetzt es gab einen) dazu geeignet die Ergebnisse zu erreichen, die Sie anstreben? Immer noch hält sich die Idee hartnäckig, es würde reichen Ziele zu definieren und fest daran zu glauben, diese zu erreichen. Zugegeben, das ist eine gute Basis, reicht aber nicht. Lange nicht. Auch nicht, wenn Sie diese ans Universum schicken und auf dessen Unterstützung bauen, wie hier zu lesen ist.
Fühlen ist gut, rechnen bisweilen besser
Sie brauchen einen konkreten, klaren Plan wie sie Ihre Ziele erreichen wollen. Dabei sind Unternehmen aus meiner Erfahrung oft besser als Selbstständige. Bei letzteren fehlt ein solcher allzu oft.
Wenn Sie z.B. Coach sind und einen Umsatz von Euro 50.000 machen wollen (und den brauchen Sie zumindest, um als Selbstständiger finanziell zu überleben) und pro Stunde Coaching 80 Euro verlangen, dann bedeutet das, Sie müssen 625 Stunden Coaching im folgenden Jahr machen.
Wenn Sie aus Ihrer Erfahrung wissen, dass Ihr durchschnittlicher Klient 5 Stunden Coaching pro Jahr bei Ihnen in Anspruch nimmt, dann bedeutet das, dass Sie 125 Klienten brauchen. Das sind etwas mehr als 10 neue jeden Monat.
Ist das realistisch? Ambitioniert? Was müssen Sie tun, um das zu erreichen? Wie viele Kontakte müssen Sie in Ihren Verkaufstrichter / Salesfunnel jeden Monat oben hineinschaufeln, damit 10 neuen Kunden für Sie dabei herauskommen? Und wie machen Sie das? Welche konkreten Aktivitäten setzen Sie und wann?
Dieses konsequente Durchdenken, das ich hier nur begonnen habe, ist gleichzeitig ein kritischer Check für Ihre Ziele. 50.000 Euro pro Jahr klingen vielleicht erreichbar, aber 10 neue Klienten jeden Monat vollkommen unrealistisch. Dann könnten Sie z.B. die Frage stellen: Was noch könnte ich tun, um mein Ziel zu erreichen? Vielleicht gibt es ja andere Dienstleistungen, Seminare z.B. mit denen das leichter fällt.
Mehr derartige Ãœberlegungen und Berechnungen lesen Sie im Beitrag: „Hochpreisstrategie für selbstständige Dienstleister.“ Sie werden über die Rechnenbeispiele absolut erstaunt sein.
Viele bleiben weit unter ihren Potenzialen, weil sie Ihre Ziele nicht in ganz konkrete, greifbare Pläne umwandeln. Und jene, die das tun, scheitern bisweilen am nächsten Punkt.
Fragen zur Selbstreflexion des abgelaufenen Jahres
- Hatte ich einen guten Plan für das abgelaufene Jahr?
- Habe ich ausgerechnet wieviel ich wovon verkaufen muss, um meinen Zielumsatz zu erreichen?
- Hat mein Plan auch die passenden konkreten Maßnahmen beinhaltet, um mein Ziel zu erreichen?
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Grund #5 – Zu wenig Action
Selbst der beste Plan ist nur so gut wie seine Umsetzung. Und Umsetzung braucht Energie. Wenn ausreichend Energie da ist, dann sind aus meiner Erfahrung andere Ressourcen wie Zeit oder Geld kein unlösbares Problem. Und Energie bekommen Sie entweder durch Motivation oder durch Disziplin. Wenn Sie nicht ausreichend Motivation haben brauchen Sie Disziplin.
Was dabei hilft sind fixe Abläufe und Routinen. Wenn ein Teil Ihres Planes z.B. ist jede Woche einen Blogbeitrag zu schreiben, dann ist es aus meiner eigenen Erfahrung eine hilfreiche Routine jeden Tag als allererstes 30 Minuten zu schreiben. Mehr zum Nutzen von Routinen und wie Sie diese umsetzen, lesen Sie im Beitrag: „Rein in die Routine“.
Viel Arbeit in etwas zu stecken ist natürlich für sich kein Erfolgsgarant. Passen jedoch di anderen Rahmenbedingungen (die Ziele, der Plan etc.) ist Fact: Je mehr Energie und Arbeit Sie in ein Projekt stecken, desto größer sind die Erfolgschancen. Und wenn Sie das eine oder andere Ziel nicht erreicht haben sollten, dann haben Sie möglicherweise ganz einfach zu wenig Zeit und Energie investiert.
Fragen zur Selbstreflexion des abgelaufenen Jahres
- War ich fleissig genug?
- Habe ich genug Zeit investiert in das, was ich erreichen wollte?
Die meistgelesen Beiträge zu den Themen Ziele und Selbstreflexion
Beim Nachdenken über das abgelaufene Geschäftsjahr, Ihre Ziele und Pläne werden Ihnen auch diese Beiträge helfen:
Die große Macht der Kleinigkeiten
„Wo ist den die Zeit geblieben?“, fragen sich viele – vor allem, wenn man eh glaubt, dass man viel gemacht hat! Oft sind es nämlich nicht die großen, sondern die ganz kleinen Dinge, die Ihren Erfolg verhindern oder aber deutlich mehr Erfolg ermöglichen. Sie werden schockiert sein wie und wo Sie Zeit verschwenden – wertvolle Zeit zu leben.
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Der Podcast zum Thema
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Und was mache ich?
Wie erfahrene Leser vielleicht schon vermuten: Ich schreibe all das, weil es genau die Punkte sind, an denen ich für 2019 selbst arbeiten werde. Und für 2020, 2021 … Nicht weil es nicht funktioniert hat, aber es kann immer noch besser klappen und die Ziele ändern sich.
Doch bei all dem sollten wir gerade jetzt nicht vergessen, ab und an innezuhalten, zurückzublicken und dankbar zu sein für all das, was wir bereits erreicht haben, für all das Gute im abgelaufenen Jahr. Und wenn Sie dabei immer noch Unzufriedenheit spüren denken Sie daran:
Einen tollen Start ins neue Jahr und ein erfolgreiches 2019!
Ihr
Roman Kmenta
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Unternehmer, Autor und Keynote Speaker
Mag. Roman Kmenta ist als Keynote Speaker und Redner international tätig. Er berät Unternehmen und Unternehmer zu den Themen Verkaufs- und Marketingstrategien für höhere Preise, Honorare und Deckungsbeiträge.
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Fotos: Roman Kmenta, Fotolia
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