Schluss mit Lernen
Warum Lernen Ihren Erfolg behindert
Die aktuelle Businesswelt ist fordernd. Ständig poppen neue Tools, Medien, Plattformen, Strategien, Ausbildungen etc. auf und das in einer Geschwindigkeit, die gefühlt zehnmal so groß ist wie noch vor ein paar Jahren. Man muss ständig lernen, um mit dabei zu sein, erfolgreich zu sein.
Sollte man meinen. Und doch ist es erfolgsentscheidend ab einen bestimmten Punkt aufzuhören Neues zu lernen.
Neuer Input bringt nicht mehr Erfolg sondern maximal mehr Information. Mehr Information erhöht die Komplexität und verringert die Klarheit. Je mehr Neues Sie lernen, desto größer ist oft Ihre Verwirrung.
Ständig lernen ohne voran zu kommen
Das beobachte ich auch immer wieder bei meinen Klienten und Bekannten. Manche sind ständig dabei, etwas Neues zu lernen und kommen dennoch nicht von der Stelle. Manche sind wahre Lern- und Ausbildungsjunkies. Noch ein Buch, noch einen Podcast, noch ein Seminar. Wie ist das bei Ihnen?
Und das hat, falls es Sie betrifft, unterschiedliche Gründe:
Grund 1: Das Neue ist für die Ausübung Ihres Berufes absolut notwendig
Klarerweise muss ein Rechtsanwalt über ein neues Gesetz in seinem Fachbereich Bescheid wissen und ein Architekt über Bauvorschriften. Diese Art von neuem Know How ist notwendig, aber hier nicht gemeint.
Grund 2: Das Neue ist einfach spannend und interessiert Sie
Das ist meiner Meinung nach noch ein harmloser Grund. Neues lernen als Zeitvertreib, als Hobby, als Freizeitbeschäftigung ist allemal besser als die dritte Wiederholung einer Serienfolge im Fernsehen anzusehen.
Grund 3: Sie brauchen das, um ihren Selbstwert zu stärken
Da sind wir schon bei einem wesentlich heikleren Grund. Vor allem bei allen, die Know How in irgendeiner Form verkaufen, ist dieser Grund oft anzutreffen. Viele fügen beständig Ausbildungen zu Ihrem Lebenslauf hinzu, um vor Kunden ihren Preis rechtfertigen zu können. Manche tun das, um das Recht zu haben überhaupt mit dem Kunden zu sprechen bzw. einen Auftrag haben zu wollen … zumindest nach ihrem eigenen Gefühl. Jede Ausbildung bringt ein wenig mehr Selbstwert … aber offenbar nicht genug.
Doch Kunden kaufen keine Lebensläufe, kein Know How, keine Ausbildungen. Wenn es um selbstständige Dienstleistung wie Vorträge, Training, Beratung oder Coaching etwa geht, kaufen Kunden Persönlichkeiten, Marken und Ergebnisse. Dafür wird Geld, manchmal viel Geld bezahlt. Ihre Ausbildungen und Ihr Know How sind dem Kunden letztlich egal.
Grund 4: Sie glauben sie brauchen das, um erfolgreich sein zu können
Dieser vierte Grund ist dem dritten nicht unähnlich, bezieht sich aber mehr auf technische Tools, neue Social Media oder brandheiße Strategien. Nicht, dass neue Tools keinen Fortschritt bringen können. Doch sehr oft wird das Dach für ein Haus gebaut, bevor das Fundament steht.
Wenn ich noch keinen Content zum Verteilen habe, brauche ich mich noch nicht in die Feinheiten des Marketing über Pinterest informieren. Wenn ich noch keine Produkte habe, macht es wenig Sinn einen Kurs über Conversion Optimierung zu besuchen.
Oft sind diese Dinge ein Auswuchs von Perfektionismus und bieten eine gute Ausrede dafür, nicht beginnen zu müssen.
Mehr über diverse Arten der Selbstsabotage lesen Sie hier.
Wenn nicht lernen, was dann?
„Wenn ich nichts Neues lernen soll, um erfolgreicher zu werden … was soll ich dann tun?“ werden viele jetzt fragen. „Output statt Input“ lautet die Devise. Das Alte umsetzen, statt Neues hinzuzufügen. Das, was Sie ohnehin schon wissen, die Basics für Ihr Geschäft, ins Laufen bringen. Schluss mit Wissensriese und Umsetzungszwerg.
Umsetzen statt Neues Lernen. Zu Beginn ist Lernen wichtig. Bis zu einem bestimmten Punkt macht es Sinn, den Informationsstand und damit die Komplexität zu vergrößern. Doch ab einem bestimmten Punkt müssen Sie die Komplexität verringern und strukturieren und beginnen, das Fundament zu bauen.
99 % der Menschen, die ich kenne scheitern nicht an zu wenig Know How, sondern an zu wenig umgesetztem Know How. Wissen macht nicht erfolgreich, umgesetztes Wissen schon.
Dazu ist es notwendig die Komfortzone zu verlassen und an Ihrem Business UND an Ihrem Mindset zu arbeiten.
Machen Coaches, Trainer und Berater Sinn?
Sich Coaches, Trainer und Berater zu nehmen, macht sehr viel Sinn. Allerdings nur, wenn Sie diese richtig einsetzen. Sich einen Business Coach zu nehmen, um von ihm Know How zu bekommen, ist oft verschwendetes Geld.
Das Know How können Sie nämlich in den meisten Fällen sehr viel günstiger (oft auch gratis) und einfacher erhalten. Information über beinahe jedes Thema ist 24 / 7 auf Knopfdruck verfügbar. Die aufmerksamen Leser meiner Blogbeiträge und Bücher und die Hörer meines Podcast „Ein Business, das läuft“ erhalten den allergrößten Teil meines Business-Wissens, ohne je mit mir gesprochen zu haben.
Wozu dann einen Business Coach? Um Komplexität wieder zu verringern und zu strukturieren. Um Feedback zu erhalten. Als jemand, der Sie rasch und möglichst ohne Umwege an Ihr Ziel oder zumindest ein schönes Stück weiterbringt.
Wie mein Podcast nach Jahren endlich online ging
Oder wie in meinem Fall, nehmen Sie sich einen Business Coach, um endlich Ernst zu machen. Ich selbst habe Jahre mit dem Gedanken an einen eigenen Podcast gespielt, mir unzählige Podcasts angehört. Erst als ich mir Ende 2017 einen Coach – Gordon Schönwälder – zu diesem Thema genommen habe, ist mein Podcast Realität geworden.
Innerhalb von 2 Monaten (und es wäre noch viel schneller gegangen, wenn da nicht Weihnachten dazwischengekommen wäre) waren die ersten 10 Folgen online.
Der Podcast zum Thema
Diesen Beitrag können Sie auch als Podcast hören.
Abonnieren Sie jetzt gleich den Podcast hier und verschaffen Sie sich ab sofort einen Wettbewerbsvorsprung. So versäumen Sie keine neue Episode.
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Sie wissen genug! – Setzen Sie um!
Hören Sie also auf aus den falschen Gründen, Neues zu lernen. Ich bin überzeugt Sie wissen genug, um sehr erfolgreich sein zu können. Und das, was Sie nicht wissen bzw. können lagern Sie aus. Sie können es sich ohnehin nicht leisten, keine Mitarbeiter zu haben, wie hier nachzulesen ist.
Was Sind Ihre Erfahrungen damit? Ich freue mich über einen Kommentar hier auf meinem Blog.
Stecken Sie Ihre Zeit in die Umsetzung. Output statt noch mehr Input ist angesagt. Investieren Sie Zeit und Geld, um Ihr Wissen zu verpacken und zu kommunizieren. Wissen ist die Grundlage, doch erfolgreich werden Sie dann, wenn Sie es in Ergebnisse transformieren auch andere davon erfahren.
Viel Erfolg dabei!
Ihr
Roman Kmenta
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Danke für diesen wertvollen Beitrag! Zur Ergänzung: Wenn man dann beim Umsetzen merkt, dass an irgendeiner Stelle noch Wissen oder Kompetenz fehlt, kann man ja eine Lernphase einbauen und genau das lernen, was man für mich erfolgreichere Umsetzung braucht.
Freut mich, dass er gefällt und ja, gegen gezieltes, umsetzungsbezogenes Lernen ist nichts einzuwenden!
Lg
Roman Kmenta
Super Roman, ich kenne auch jede Menge Zertifikatsammler. Gekocht wird trotzdem mit Wasser.
Ich habe die Überlegung angestellt, ob ich als KOmmunikationstrainerin digitalisierbar bin. NEIN, weil es nicht um das Wissen sondern um die Umsetzung geht.
Warum hift das lesen unzähliger Bücher nicht, weil das TUN nicht inkludiert ist.
Lese gerne deine Kommentare, weil sie mich zum Schmunzeln bringen.
Erfolgreiche Zeit!
Danke Andrea. Und stimmt, Know How ist digitalsierbar, Umsetzungskraft nicht!
Auch dir viel Erfolg und lg
Roman
Der überwiegende Teil der Menschen weiß genau, wie es geht. Nur – sie TUN es nicht. Deswegen braucht der überwiegende Teil einen Coach oder Mentor.
Korrekt! Nicht für das Know How, sondern für die Umsetzung!
Wieder mal richtig, richtig gut! Danke!
Freut mich sehr!!
Genau richtig! Mangelnde Umsetzung ist das größte Problem. Deshalb haben wir 24-7coach entwickelt. Hier werden in Video-Sequenzen richtige und falsch Verhalten verglichen und der virtuelle Coach liefert die Begründung warum richtig richtig und falsch eben falsch ist. Nur so können eigene Verhaltensmuster geändert werden. Jeder kann jederzeit und überall trainieren. http://www.24-7coach.de
Stimmt. Gerade wenn es um Verhaltensveränderung geht ist „Training“ (wie im Sport) die Lernform, die nötig ist.
Lieber Herr Kmenta,
sehr interessanter Standpunkt … so noch nicht gehört …
Folgendes würde ich nicht so stehen lassen:
„Doch Kunden kaufen keine Lebensläufe, kein Know How, keine Ausbildungen. Wenn es um selbstständige Dienstleistung wie Vorträge, Training, Beratung oder Coaching etwa geht, kaufen Kunden Persönlichkeiten, Marken und Ergebnisse. Dafür wird Geld, manchmal viel Geld bezahlt. Ihre Ausbildungen und Ihr Know How sind dem Kunden egal.“
Im Leben und bei der Entscheidungsfindung geht es sicherlich um eine gute Positionierung als Marke, als Persönlichkeit und gute Ergebnisse verkaufen sich besser.
Allerdings sollte man schon ein gewisses Know How mitbringen, und sich lebenslang weiterbilden.
Sonst kann man auf dem Markt nicht mehr mitreden und nicht mehr konkurrenzfähig sein.
Und man ist dann schnell weg vom Fenster.
Warum wir mit Lernen Schluss machen sollten, sehe ich nicht ein und leuchtet mir auch nicht ein!
Besten Dank für die Inspirationen durch Ihren Artikel und lieben Gruß
Karin Sebelin
Liebe Frau Sebelin,
ich denke der Unterschied liegt im Grund für das Lernen. Lernt jemand, um fachlich am aktuellen Stand zu bleiben – bestens – wird aber Lernen als Vorwand dafür genommen nicht umsetzen zu können, dann ist das Lernen hinderlich.
Liebe Grüße
Roman Kmenta
Vielen Dank für den hilfreichen Artikel. Habe jetzt wieder was gelernt. Man lernt nie aus. Schöne Grüsse aus Osnabrück
Freut mich sehr, wenn er geholfen hat!
Schöne Grüße aus Bad Vöslau
Lieber Roman,
der Artikel spricht mir aus dem Herzen. Hinter dem „immerzu-lernen-müssen“ steckt nicht selten die Angst vor dem Machen, dem Umsetzen und auch dem „liefern-müssen“. Ja, es kostet Mut, nach einer Aus- oder Weiterbildung eine bestimmte Methode (oder Disziplin) aktiv zu bewerben und dann auch einzusetzen mit dem Risiko, dass es nicht so gut klappt. Die Angst, die Erwartungen des Kunden nicht zu erfüllen, treibt einen mitunter in das zweite und dritte Vertiefungsseminar, anstatt in das spannendste Klassenzimmer der Welt zu gehen: Die Praxis. Was wir dort lernen, kann uns ein Seminar bestenfalls ansatzweise liefern. Eine der einfachsten, effektivsten, aber auch der anstrengendsten Lernmethoden kennen wir schon, seit wir unser erstes Musikinstrument erlernt haben: Üben, üben, üben.
Lieber Joe,
stimmt. Lernen ist wichtig, darf aber nicht zur Kompensation von mangelndem Selbstwert dienen.
Liebe Grüße
Roman
Vielen Dank Roman,
für diesen Beitrag. In der Tat ist Lernen ohne Umsetzen nichts wert. Wir vergessen das, weil wir es nicht anders in der Schule gelernt haben. Erst kommt das Wissen aufsaugen, dann wird ein Plan erstellt, dann die Umsetzung geplant und wenn dann die Umsetzung endlich dran ist, haben sich die Umstände geändert und alles beginnt von vorne. Deshalb propagiere ich, wie du schön schreibst, erst die Umsetzung und dann kommt Learning-by-Doing. Damit kommt man viel zuverlässiger voran. 😉
Sonnige Grüße,
Ewa
Liebe Ewa,
freut mich, dass wir da dieselbe Sichtweise haben.
Liebe Grüße
Roman
Danke Roman für diesen Artikel!
Ich musst dabei auch an das „Gleichteile-Prinzip“ denken, welches ich bei meiner früheren Arbeit in einer Spielzeugfirma kennen lernen durfte.
Ziel dort war es, die Palette an unterschiedlichen Produktionsteilen möglichst klein und überschaubar zu halten, dafür aber daraus viele verschieden Produktkombinationen zu erstellen.
Im übertragenen Sinne hieße das: Mit dem Wissen und den Tools, die man schon hat, möglichst viel (natürlich qualitativ hochwertiges) auf die Beine zu stellen – ergo umzusetzen! 🙂
Kreative Grüße – Rica
Genau. Meist haben wir ohnehin bereits mehr als wir tatsächlich brauchen bzw. nutzen.