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Ziel: Ăberleben! – Warum viele Selbstständige Kurs Richtung Untergang setzen
/4 Kommentare/von GastautorGastbeitrag von Christoph Roesler, Trainer, Speaker und GrĂźnder von OrVitArt
Obwohl die Gewerbetreibenden 70% aller Nettoverdienste unter sich verteilen, erreicht die Mehrheit aller Selbstständigen ihre finanziellen Ziele nicht
Selbstständig sein ist ein hartes Geschäft, das viel von einem fordert. Nur wenige schaffen den sogenannten Durchbruch und leben so, wie andere es sich erträumen, die anderen arbeiten Monat fßr Monat daran, ßber die Runden zu kommen und brennen damit nach und nach aus. Laut einer Studie des statistischen Bundesamtes geht mittlerweile jeder zweite Konkurs auf psychische Belastungen zurßck, viele Selbstständige beklagen, dass sie mit der Zeit den Glauben an ihre Ziele und Visionen, mit denen sie gestartet sind, verloren haben.
Es kommt aber noch schlimmer
Auch wer noch eigene Ziele und Visionen hat, scheitert oft. Das liegt daran, dass diese Ziele oft nur im Umsatzbereich gesetzt werden und nicht darĂźber hinaus. Ich habe festgestellt, dass diese Ziele oft so gesetzt werden, dass man davon leben kann. Das reicht aber nicht aus:
Das Ăberleben ist kein Ziel, sondern unsere Existenzgrundlage. Die Menschen, die so an eine Selbstständigkeit herangehen, Ăźbersehen den entscheidenden Fakt, dass wir im Leben eine Aufgabe haben, die wir erfĂźllen mĂśchten. Mich auf der Welt einzubringen, etwas zu bewirken und eine Arbeit zu tun, die mich erfĂźllt und anderen nĂźtzt, das sind Ziele, die mich langfristig motivieren. Das ist Vielen leider nicht bewusst, oder sie haben so groĂe finanzielle Sorgen, dass sie es sich nicht mehr leisten trauen, so zu denken.
Die gute Nachricht: Wer es schafft, sich mit den essentiellen Fragen seines Lebens auseinanderzusetzen und daraus Ziele zu entwickeln, muss sich um den Umsatz keine Sorgen mehr machen. Alles, was man tun muss, ist sich Zeit zu geben, zu sich selbst zu kommen und zu prĂźfen, was eigentlich die wahren persĂśnlichen Ziele sind. Dazu gibt es einfache Ăbungen, die mir sehr schnell eine Menge Zeit einsparen. Das fĂśrdert auch die Gesundheit, die ja die Grundvoraussetzung fĂźr meine Leistungsfähigkeit und Ausdauer ist.
Welche Kriterien sollten bei der Zielfindung beachtet werden
1. Entspricht ein Ziel meinem Wesen?
Gerade dann, wenn man sich verändern mĂśchte, werden neue Dinge ausprobiert und oft passiert es, dass man nicht genau weiĂ, wo man hinmĂśchte. Nur dass man die jetzige Situation ändern mĂśchte, das ist klar.
- Beispiel:
Ein angestellter Maurer mÜchte mit einer selbstständigen Tätigkeit frei und unabhängig sein und eine Menge Geld verdienen. Er macht sich mit einer lukrativen Dienstleistungs-Tätigkeit selbstständig. Obwohl er gute Kundenzugangswege hat und qualitativ hochwertige Arbeit leistet, geht er nach einigen Jahren Pleite. Die Kunden vertrauen ihm nicht recht und kÜnnen selbst nicht erklären, warum, da sie keine Fehler in seiner Dienstleistung finden kÜnnen. Es schwingt immer ein merkwßrdiges Gefßhl mit. Die Tätigkeit passt nicht zu ihm, entspricht nicht seinem Wesen.
- Fazit:
Der Maurer ist in seinem inneren Wesen Handwerker geblieben. Die Bereitschaft seiner Kunden, ihn bei seiner Veränderung zu unterstĂźtzen schwindet in dem MaĂe, in dem klar wird, dass die neue Tätigkeit seinem Wesen nicht entspricht. Der Maurer hätte sich vorher Gedanken machen mĂźssen, was er eigentlich tun mĂśchte, warum er mit seinem Beruf unzufrieden ist und in welche Richtung er wesensmäĂig hin tendiert.
2. Ist ein Ziel fĂźr mich erstrebenswert?
Fßhrungskräfte malen oft imaginäre Bilder von einer Zukunft, die der Mitarbeiter erreichen kann, wenn er bestimmte Dinge tut. Damit motivieren sie. Häufig passiert es dabei, dass Ziele formuliert werden, die dem Mitarbeiter nicht so recht gefallen wollen.
- Beispiel:
Ein Finanzcoach bereitet eine Gruppe Auszubildender auf ihre Tätigkeit als selbstständige Makler vor. Dabei erzählt er von der Freiheit, die sie mit einem hohen Verdienst erlangen kĂśnnen und untermalt diese Freiheit mit entsprechenden Bildern, wie Urlaub, groĂen Häusern und schnellen Autos. Ein Auszubildender lässt sich davon nicht motivieren.
Er erkennt zwar, dass man mit einem hohen Verdienst ein sorgenfreies Leben fĂźhren kann, wohnt aber lieber zur Miete, weil er bei einem groĂen Haus nur die Putzarbeit sieht und Autos fĂźr ihn reine Gebrauchsgegenstände sind. Die genannten Ziele sind fĂźr ihn nicht erstrebenswert.
- Fazit:
Der Auszubildende sollte sich Ziele suchen, fĂźr die er ein hohes Einkommen braucht, fĂźr die er brennen kann. Das kann z.B. die GrĂźndung einer Stiftung fĂźr soziale Zwecke sein. Es ist wichtig, dass er stets ein erstrebenswertes Ziel vor Augen hat, um es auch konsequent befolgen zu kĂśnnen.
3. Ist ein Ziel fĂźr mich erreichbar?
Ziele kÜnnen utopisch anmuten, oder sich kaum von der jetzigen Wirklichkeit unterscheiden. In beiden Fällen ist es nÜtig zu prßfen, ob sie erreichbar sind.
- Beispiel:
Ein ExistenzgrĂźnder träumt von einer groĂen Yacht. Durch einen Coach wird ihm ein einfacher Weg aufgezeigt, wie er das Geld erarbeiten kann, diese Yacht in fĂźnf Jahren zu erwerben. Herunter gebrochen auf die einzelnen Monate erscheint die zu sparende Summe erschwinglich, da sie vom bereits erstellten Businessplan kaum abweicht.
Neben ihm sitzt ein weiterer Existenzgrßnder, der sein Hobby der Landschaftsmalerei zum Beruf machen will. Obwohl er lediglich lernen muss, wie er sich besser verkauft und sonst nichts ändern muss, erscheint ihm sein Ziel unmÜglich, da er es sich nicht vorstellen kann, wie er an Kunden kommen soll.
- Fazit:
Egal wie ein Ziel aussieht, in dem Moment, in dem ich einen Weg sehe, der aus der jetzigen Situation fßr mich gangbar erscheint, wird dieses Ziel als erreichbar eingestuft. Ist das nicht der Fall, muss ich es ändern. In dem Falle des Existenzgrßnders, der sein Hobby zum Beruf machen will, kann z.B. die Partnerschaft mit einem Verkäufer sinnvoll sein.
Welche Kriterien sollten bei der Zielumsetzung beachtet werden
1. Struktur
Die meisten Menschen, die ein Ziel haben, das den obigen Kriterien entspricht, haben einen klaren Plan es zu verfolgen. Läuft dieser Plan jedoch unstrukturiert ab, verzettelt man sich leicht und die Zielvorgaben kĂśnnen nicht in der gegebenen Zeit erreicht werden – im schlimmsten Fall arbeitet man sich auf und tritt regelrecht auf der Stelle.
Beachtet man gesunde Rhythmen wie den Tagesrhythmus, gibt sich selbst einen Wochenrhythmus und hat ein strukturiertes Wiedervorlagesystem fßr die anfallenden Aufgaben, kÜnnen solche Probleme frßh erkannt und damit vermieden werden. Dazu ist es wichtig, sich selbst in geregelten Abständen zu ßberprßfen. In Betrieben kann das in einer monatlichen Betriebsversammlung geschehen, in der ßberprßft wird, ob gesetzte Ziele erreicht wurden, Mitarbeiter ßber deren Probleme befragt werden und die nächsten Ziele festgesetzt werden.
2. Denken
Das Denken spielt die wohl entscheidendste Rolle im Umsetzungsprozess der Ziele. Nicht nur, weil es in der Strukturierung und der SelbstĂźberprĂźfung unablässig ist, auch die Art zu denken beeinflusst unseren Erfolg. Die wichtigste Eigenschaft, die Erfolgsmenschen haben, ist das âWie-Denkenâ. Sie fragen nicht, was alles sein kĂśnnte, wenn sich nur die Bedingungen ändern, sie Ăźberlegen sich, wie sie diese Bedingungen zu ihren Gunsten ändern oder wie sie ihre Ziele schaffen, wenn sich diese Bedingungen nicht ändern lassen.
Bildlich gesprochen lässt sich ein Wenn-Denker Wege bauen und träumt dann von noch besseren Wegen, ein Wie-Denker nutzt die vorhandenen Wege und baut unter Umständen neue, um seine Ziele zu erreichen. Dabei nimmt er auch Umwege in Kauf, die fßr einen Wenn-Denker im wÜrtlichen Sinne un-denkbar sind.
Dies sind einige der wichtigsten Kriterien, die fĂźr eine tiefgreifende Zielsetzung nĂśtig sind und schlieĂlich zum Erfolg fĂźhren. Die meisten Kriterien bedĂźrfen einer tieferen Betrachtung und es gibt natĂźrlich noch eine Reihe weitere Faktoren, die man beachten sollte.
Die gute Nachricht hier ist, dass die meisten Menschen diese Faktoren unbewusst richtig machen. Hängt es aber an einem Faktor, findet man ihn in der Regel nicht oder nur sehr schwer.
In meinen Beratungen frage ich meine Mandanten, welche LĂśsungen sie selbst bereits gefunden haben. Viele haben eine gute Selbstanalyse, dennoch sind sie Ăźberrascht, wo ihre Probleme wirklich stecken, wenn wir sie einmal eingehend durchprĂźfen.
In einem kostenlosen Test kĂśnnen Sie Ihre Ziele auf den PrĂźfstand stellen!
In einem speziellen kostenlosen Coaching-Test kÜnnen Selbstständige ßberprßfen, inwieweit ihre Ziele ihren Lebensaufgaben und ihrem Charakter entsprechen und erhalten dazu wertvolle Tipps zum Umgang mit Umsatzzielen. Dieser Test richtet sich vor allem an Selbstständige und Gewerbetreibende, aber auch an Existenzgrßnder. Um ihn durchzufßhren genßgt eine Anmeldung HIER.
Gastautor:
Christoph Roesler ist Trainer, Speaker und Pädagoge und grßndete 2015 die Beratungsorganisation OrVitArt Live Consulting.
Weitere Informationen, sowie eine Gratis-Analyse erhalten Sie unter: http://www.orvitart.com/recommend
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