Ungewöhnliche Ideen für Ihren nächsten Gehaltssprung
Kürzlich wurde ich von einem Freund, der angestellt tätig ist, gefragt, ob ich nicht auch für ihn ein paar Tipps für mehr Gehalt hätte. Mein erster Impuls war „Nein“ zu sagen. Normalerweise schreibe ich meine Beiträge ja für Unternehmen und Unternehmer. Es geht immer in irgendeiner Form darum mehr Geld zu verdienen – sei es jetzt über mehr Umsatz, höhere Preise und Honorare oder bessere Deckungsbeiträge. Aber nach kurzer Überlegung hatte ich eine grundlegende Erkenntnis.
Was Unternehmer und Angestellte gemeinsam haben
Viele der Vorgehensweisen, die ich Unternehmen und Unternehmern empfehle, um ihr Einkommen zu steigern sind für Angestellte im Prinzip ebenso anwendbar. Manche davon sind zugegebenermaßen etwas ungewöhnlich. Aber „ungewöhnlich“ hat Riesenvorteile für Sie. Warum?
Wenn Sie sich an das übliche halten, dann bedeutet das im besseren Fall Gehaltssteigerungen von 2, 3 oder 4 % im Jahr. Mehr Gehalt ist auf dem normalen Weg möglich, wird aber am ehesten durch Jobwechsel erreicht. Das war meine Erfahrung in mehr als einem Jahrzehnt Angestelltenkarriere in mittelständischen Unternehmen und Konzernen von Weltrang. Mehr sprengt den Rahmen und die Regeln – geschrieben oder ungeschrieben.
Haben Sie mehr Zeit oder mehr Mut?
Sie haben so gesehen zwei Möglichkeiten deutlich mehr zu verdienen. Für die eine Alternative (die mit den 3 % pro Jahr) brauchen Sie Zeit und Geduld, für die andere, um die es hier geht, Mut und Kreativität.
Und wenn Sie ausreichend Zeit und Geduld haben und sich mit den paar wenigen Prozenten Erhöhung pro Jahr zufriedengeben, dann ist eben das Ihre Entscheidung. Wenn Sie aber mehr wollen, ohne selbst den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, müssen Sie andere, unübliche Wege beschreiten. Diese Wege bringen mehr Risiko mit sich. Zumindest sieht es auf den ersten Blick so aus. Sie erhöhen aber auch die Chance Ihr Einkommen statt 3 % pro Jahr, 10 %, 20 % oder noch mehr wachsen zu lassen. No Risk, no Fun! So ist das im Leben.
Regeln befolgen oder eigene aufstellen?
Statt sich an die Regeln in Ihrem Unternehmen zu halten, stellen Sie eigene auf, nach denen Sie ab jetzt spielen. Das erfordert Mut und Kreativität und das passende Unternehmen. Die folgenden Ideen sind in kleineren oder mittelständischen Unternehmen sicher leichter umsetzbar, als in Großkonzernen. Aber auch, wenn Sie in einem Konzern tätig sind, ist die eine oder andere Idee sicher anwendbar.
Und das Beste ist: Es ist kein „Sie gegen Ihren Arbeitgeber“ sondern vielmehr ein „Miteinander erfolgreicher“. Ein Win / Win im Idealfall.
Sie werden feststellen, dass ein paar dieser Ideen stark von meiner unternehmerischen Tätigkeit inspiriert sind. Ganz ohne Erfolgsgarantie (wie im Unternehmertum so üblich). Dafür aber mit garantiertem Erlebnisfaktor. Den Überraschungsmoment haben Sie damit in jedem Fall auf Ihrer Seite.
Mit unternehmerischem Denken zu mehr Gehalt
Der Grundgedanke ist der, Ihren Arbeitgeber wie einen wichtigen Kunden zu behandeln. Das ist er auch. Ihr einziger, um ganz genau zu sein. Wie würden Sie sich Ihrem wichtigsten Kunden gegenüber verhalten? Was würden Sie tun, um Ihren Umsatz bzw. Ihr Honorar zu steigern? Vorweg: Die angeführten Tipps sind nichts für klassische 9 to 5 Arbeiter, die mit möglichst wenig Aufwand ein OK-Gehalt erhalten wollen. Falls das Ihr Ziel ist (was absolut in Ordnung ist), dann brauchen Sie hier nicht weiter zu lesen. Sie würden nur verständnislos den Kopf schütteln.
8 ausgefallene Strategien für mehr Gehalt
Aber hier nun ein paar auf den ersten Blick normale (aber sehr effektive) und ein paar ausgefallenere Ideen für die Steigerung Ihres Einkommens.
1. Erhöhen Sie Ihren Wert
Wenn Sie mehr wollen, müssen Sie mehr bieten – das ist die Grundidee dieses Beitrages. Und zwar etwas, das für Ihren Arbeitgeber einen Nutzen bringt, einen Wert hat, der höher ist als Ihr bisheriger Wert. Die oft verwendeten Argumente – gestiegene Lebenshaltungskosten, Familienzuwachs oder, dass das alte Auto den Geist aufgegeben hat und der Arbeitnehmer ein neues kaufen muss und deshalb mehr Gehalt braucht – erfüllen diesen Anspruch nicht. Sie sind zahnlos. Würden Sie Ihrem Installateur etwa mehr zahlen, weil er in einer kostspieligen Scheidung steckt? Was hat der Arbeitgeber davon, wenn der Arbeitnehmer mehr Geld ausgibt?
Dafür müssen Sie sich fragen: Was sind die Fähigkeiten und Tätigkeiten, die für Ihren Arbeitgeber wertvoll sind? Welche davon machen Sie bereits? Von welchen könnten Sie mehr machen? Wie können Sie Zeit dafür schaffen? (siehe auch Punkt 8)
2. Kalkulieren Sie Ihren Wert
Um, wie in Punkt 1 empfohlen, Ihren Wert zu erhöhen ist es hilfreich, diesen zu kennen. Nicht nur ganz allgemein betrachtet, sondern in Euro berechnet. Wie viel sind Sie für Ihren Arbeitgeber wert? Haben Sie das schon einmal kalkuliert? Wenn nicht, dann sollten Sie das tun. Das mag bisweilen gar nicht so einfach zu berechnen sein. Wahrscheinlich müssen Sie in einigen Bereichen von Annahmen ausgehen. Dennoch, Sie werden einen ungefähren Wert erhalten, den Sie dann auf einen Monat herunterbrechen können. Und dieser Wert kann sehr viel höher sein als Ihr Gehalt (wenn er niedriger sein sollte, haben Sie ein grundlegendes Problem). Den Unterschied zwischen Gehalt (inkl. Nebenkosten) und Wert können Sie als hervorragende Argumentationsbasis für Gehaltgespräche nutzen.
3. Sagen Sie was Sie wollen
Eigentlich nicht so ausgefallen sollte man meinen. Und dennoch, die Praxis zeigt, dass kaum jemand sagt was er will. Weder oft, noch klar, noch deutlich und präzise. Auch was das Gehalt bzw. die oft damit im Zusammenhang stehende Position angeht, wird meistens mehr gehofft, mehr Gehalt zu erhalten, als klar zu kommunizieren was man will. Sagen Sie daher, was Sie wollen und wann. Seien Sie konkret. Seien Sie fordernd aber sehr nett und höflich und keineswegs drohend dabei. Und seien Sie hartnäckig. Einmal ist keinmal. Rufen Sie Ihrem Arbeitgeber Ihre Ziele regelmäßig in Erinnerung. Lesen Sie dazu auch den Beitrag: „Ich will – Die Zauberformel mit der Sie erhalten, was Sie wollen!“
4. Stellen Sie die richtigen Fragen
Viele Menschen stellen in Bezug auf die Steigerung Ihres Einkommens die falschen Fragen – an Ihre Arbeitgeber, aber vor allem zuerst auch an sich selbst. Anstatt zu denken bzw. zu fragen ob Sie eine Gehaltserhöhung erhalten können, ist es zielführender zu fragen: „Was muss ich tun, um XY zu verdienen?“ Diese Art von Frage setzt einen ganz anderen Denkprozess in Gange. Es wird über das WIE, statt über das OB, nachgedacht. Damit werden Sie auch ganz andere Antworten erhalten.
5. Seien Sie kreativ
Verfolgen Sie Ihr Ziel, aber seien Sie flexibel dabei. Geld ist nicht die einzige Währung. Denken Sie an alle Arten geldwerter Vorteile – Firmenauto, Firmenwohnung, Weiterbildung etc. Da gibt es viele Möglichkeiten, bei denen sich Arbeitgeber oft leichter tun als mit Geld. Manche Varianten sind auch steuerlich deutlich attraktiver als mehr Gehalt. Für immer mehr Menschen ist auch nicht mehr Geld das Ziel, sondern bei gleichbleibendem Gehalt, weniger zu arbeiten und mehr Zeit zur Verfügung zu haben.
6. Gehen Sie in Vorlage
Geben Sie mehr, bevor Sie mehr verlangen. Das entspricht auch ganz dem modernen Marketingdenken, das sich in den letzten Jahren durchgesetzt hat. Zuerst geben, geben, geben … dann anbieten bzw. verlangen. Sie ködern Ihren Arbeitgeber und wenn er mehr davon will, dann kann er das gerne haben. Gegen entsprechende Gegenleistung, versteht sich. Was bedeutet das konkret? Sie könnten eine zusätzliche Aufgabe, ohne mehr Gehalt, für einen bestimmten Zeitraum übernehmen. Vorausgesetzt Sie meistern diese bravourös, haben Sie dann, exzellente Voraussetzungen für Gehaltsgespräche.
7. Verzichten Sie auf Fixgehalt
Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie gut sind in Ihrem Job, dann sollten Sie den variablen Anteil an Ihrem Gehalt erhöhen. Sie könnten das im Tausch gegen einen Teil Ihres Fixums tun. Natürlich nicht 1:1. Ich würde da eher an 1:2, 1:3 oder auch 1:10 denken … ganz abhängig von Ihrer Tätigkeit, Branche etc. Natürlich ist das in manchen Tätigkeiten, wie Verkauf z.B. einfacher als in anderen. Aber mit ein wenig Kreativität lässt sich eine leistungsbezogene Komponente in so manche Jobs bringen. Letztlich ist für Ihren Arbeitgeber der Erfolg ausschlaggebend, die Leistung und nicht die Stunden.
8. Sourcen Sie sich selbst out
Wer sagt, dass nur Unternehmen Mitarbeiter haben können. Warum nicht auch Sie als Angestellter. Mal angenommen, Sie würden sich auf die wertvollsten Tätigkeiten konzentrieren (siehe auch Beitrag „Wie verschwenden Sie Ihre Zeit am liebsten?“) und sich nicht mit einfachen, administrativen oder repetitiven Tätigkeiten aufhalten müssen? Um wie viel produktiver könnten Sie sein? Wie viel mehr Wert könnten Sie für Ihren Arbeitgeber erwirtschaften? Die logische Schlussfolgerung wäre, Sie von allem Ballast zu befreien und Ihnen jemanden zur Seite stellen, der Sie unterstützt.
Doch oft stößt man mit solchen Ideen, in Unternehmen auf taube Ohren. Tag für Tag beobachte ich, dass die Zeit sehr wertvoller Mitarbeiter (gut bezahlter Verkäufer z.B.) mit Handlangerdiensten vollkommen unökonomisch verschwendet wird. Aber, wenn Ihr Arbeitgeber das nicht einsieht, warum nicht selbst jemanden einstellen bzw. auf selbstständiger Basis beschäftigen? Solange Sie es so schaffen Ihren Wert zu steigern und mehr Gehalt zu erzielen und dieses höher ist als die Kosten für das Auslagern, macht das betriebswirtschaftlich betrachtet sehr viel Sinn.
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Hohe Ziele erfordern andere Vorgehensweisen
Dass diese Ideen teilweise radikal sind und den Rahmen üblicher Dienstverhältnisse sprengen, ist mir bewusst. Doch wie bereits erwähnt: Dramatische Einkommenssteigerungen erfordern bisweilen radikale Maßnahmen. Wenn Sie das tun, was Sie bisher getan haben, werden Sie im Großen und Ganzen das erhalten, was Sie bisher erhalten haben. Wenn Sie etwas Anderes wollen, müssen Sie etwas Anderes tun.
Achtung! – Ihr Dasein als Angestellter ist gefährdet!
Bevor Sie, durch die eine oder andere Idee inspiriert, loslegen und mit der Umsetzung beginnen, möchte ich Sie warnen. Einige dieser Ideen sind, wie erwähnt, stark durch meine unternehmerische Tätigkeit beeinflusst bzw. aus ihr geboren. Wenn Sie sich intensiv mit solchen Gedanken beschäftigen, könnte das dazu führen, dass Sie am Ende selbst zum Unternehmer oder Selbstständigen mutieren. Nicht, dass das schlecht wäre, ganz im Gegenteil. Sollten Sie diesen Weg einschlagen (wollen) finden Sie hier übrigens etwas, das Sie interessieren könnte. Holen Sie sich jetzt das gratis E-Book „Der Business Quantensprung – Als selbstständiger Dienstleister sechsstellig verdienen“.
Warum Ihre Arbeitgeber Gehaltserhöhungen toll finden (sollten)
Doch so radikal manche der Punkte klingen mögen, bedenken Sie, dass all diesen Vorschlägen ein Win / Win Denken zugrunde liegt. Wenn Sie Ihren Wert als Arbeitnehmer steigern (was der Grundgedanke ist), profitiert auch Ihr Arbeitgeber davon. Sich diesen Wertzuwachs in einem vernünftigen Verhältnis zu teilen scheint mir nicht unlogisch zu sein. Gerade, wenn Ihr Unternehmen sehr kostenbewusst und ökonomisch agiert, könnten Ihre Argumente auf fruchtbaren Boden fallen.
Probieren Sie es aus und mailen Sie mir Ihre Erfahrungen an rk@romankmenta.com (… vielleicht hat das Thema ja sogar Potenzial für ein Buch und da sind Fallbeispiele sehr willkommen) bzw. hinterlassen Sie mir einen Kommentar hier auf meinem Blog.
Ich freue mich von Ihnen zu lesen!
Ihr
Roman Kmenta
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Unternehmer, Autor und Keynote Speaker
Mag. Roman Kmenta ist als Keynote Speaker und Redner international tätig. Er berät Unternehmen und Unternehmer zu den Themen Verkaufs- und Marketingstrategien für höhere Preise, Honorare und Deckungsbeiträge.
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Fotos: Roman Kmenta, Fotolia