Perfektionismus ablegen und endlich durchstarten im Business
Perfektionismus überwinden – Topp Tipps und Strategien
Perfektionismus ablegen – Perfektionismus ist eine der sehr weit verbreiteten Charaktereigenschaften. Perfektionismus ist eine der Eigenschaften, die z.B. ein Bewerber nennt, wenn man ihn nach Schwächen fragt, aber insgeheim meint es sei eine Stärke.
Schwäche Perfektionismus
Eine Pseudo-Schwäche sozusagen. Aber am perfekt sein Wollen ist nichts Pseudo. Übertriebener Perfektionismus, das (krankhafte) perfekt sein Wollen, ist sogar ein massives Hindernis, wenn es um Ihren geschäftlichen Erfolg geht. Zwanghafter Perfektionismus hat vor allem drei desaströse Nachteile.
Damit meine ich nicht, dass Sie auch erfolgreich sein können, ohne perfekt zu sein. Wenn Sie die folgenden Zeilen lesen, werden auch Sie möglicherweise zur Überzeugung gelangen: Sie müssen unperfekt sein. Sie müssen den Perfektionismus überwinden, um wirklich Erfolg zu haben.
Um aufzufallen, müssen Sie unperfekt sein!
5 Gründe warum Sie Perfektionismus dringend ablegen sollten
Was immer die Perfektionismus Ursachen im Einzelfall sein mögen, es gibt eine Reihe von schwerwiegenden Gründen, warum Sie Perfektionismus überwinden ganz weit oben auf Ihre Prioritätenliste setzen sollten … vor allem dann wenn Sie sich oder andere Sie für zu perfektionistisch halten.
#1 – Perfektionismus ablegen und auffallen
Beispiel Newsletter
Newsletter z.B. müssen heutzutage nicht mehr einfach nur Text sein. In jeder professionellen E-Mail Marketing Software gibt es tolle Vorlagen. Diese braucht man nur noch auszufüllen und hat einen Newsletter, der aussieht wie vom Grafiker gemacht. Perfekt.
Wird dieser deshalb öfter geöffnet. Studien sagen nein. Profi-E-Mail Marketer kommunizieren daher oft so, als ob sie ihren Zielpersonen einfach nur einen Brief schreiben würden. Keine Grafiken, kein Layout. Nicht besonders schön anzusehen. Ganz schlicht, aber sehr wirksam.
Beispiel Facebook Post
Wenn Sie Ihre Facebook Timeline ansehen. Welche Ihrer Posts (oder auch die anderer) bekommen denn die höchste Aufmerksamkeit, die meisten Likes? Welche werden am öftesten geteilt?
Die, die mit viel Aufwand von Profis perfekt gestaltet wurden? Foto, Grafik, Text – alles perfekt. Oder sind es oft nicht die Schnappschüsse, die schnell mal mit dem Smartphone gemacht und dann mit etwas fehlerhaftem Text versehen online gestellt wurden? Sehr oft sind es erstaunlicherweise die zweiten, die unperfekten?
Unperfekt aber auffallend
Womit hat das zu tun? Ein Nachteil, den der allgegenwärtige Hang zum Perfektionismus mit sich bringt ist, dass etwas (nahezu) Perfektes in einer Welt, in der es immer mehr davon gibt, immer weniger auffällt.
Ich habe sogar das Gefühl, dass wir uns vermehrt nach Dingen und Menschen sehnen, die unperfekt sind. Menschlich. Mit kleinen Fehlern behaftet. Dadurch erhalten diese auch eine gewisse Form der Einzigartigkeit.
- Mehr Strategien zum Thema „Auffallen“ erfahren Sie im Beitrag: Extrem – Ihr Erfolg braucht Ãœbertreibung
#2 – Perfektionismus ablegen und Sympathie gewinnen
Ein zweiter Grund, warum Sie Ihren Perfektionismus überwinden sollten ist jener, dass Perfektes potenziell Distanz erzeugt und unsympathisch macht.
Gerade im Marketing schlägt sich dieser Nachteil des Perfektionismus massiv zu Buche. Wenn Sie den Perfektionismus ablegen und es schaffen so zu kommunizieren, dass Ihre Zielgruppe das Gefühl hat da steht ein echter Mensch dahinter und nicht nur eine anonyme Organisation, sammeln Sie wertvolle Punkte.
Perfekte (so, so etwas existiert) Dinge, Menschen, Prozesse, Aktionen etc. erhalten bisweilen sehr wohl so etwas wie Bewunderung oder Respekt. Aber das ist etwas ganz Anderes als Sympathie.
Im Umgang mit Perfektionisten – und zwar jenen, die nicht nur danach streben sondern ihn in bestimmten Bereichen auch erreichen – halten wir eher Distanz.
Ein Business, das läuft statt einem perfekten Business
Mit Ihrem Unternehmen verhält es sich ganz genau so. Es braucht nicht perfekt zu sein. Es muss nur laufen und Erfolg produzieren. Und die Strategie dafür erfahren Sie im kostenlosen E-Book „Ein Business, das läuft – Sechsstellig verdienen als selbstständiger Dienstleister“? Holen Sie sich dieses jetzt hier.
#3 – Perfektionismus ablegen und viel schneller werden
Was ich immer wieder bei Klienten beobachte, die dem Perfektionismus verfallen sind ist, dass Sie unglaublich langsam vorankommen. Oft fällt es Ihnen schwer überhaupt zu starten.
Da wird an einem Text endlos editiert. Da wird mit einer Seite erst online gegangen, wenn auch wirklich jedes Pixel an dem Platz ist, an den es hingehört. Da werden Freebies so lange gelayoutet bis das Thema nicht mehr aktuell ist.
Andere haben schon die ersten paar hundert Downloads für ihr gratis E-Book gesammelt, bevor jene, die es perfekt machen wollen, es auch nur wagen dieses online zu stellen.
So betrachtet ist Perfektionismus – geschweige denn krankhafter Perfektionismus – kein Kavaliersdelikt. Er ist ein wirkliches, ernsthaftes, großes Hindernis für Ihren Erfolg.
Gerade auf Märkten wo Geschwindigkeit mehr und mehr zum wesentlichen Wettbewerbsvorteil wird ist Perfektionismus überwinden angesagt.
- Von welchen anderen Erfolgsblockaden Sie sich trennen sollten lesen Sie im Beitrag: Trennen Sie sich radikal von diesen 6 Ideen … und ihr Business explodiert.
#4 – Perfektionismus ablegen und Geld sparen
Sie haben sicher schon von der 80:20 Regel, dem Pareto Prinzip gehört. Die Regel besagt, dass wir 80 % unseres Erfolgs mit 20 % des Aufwands (Zeit, Geld etc.) erreichen. Ok, das ist der angenehme Teil der Regel.
Die wesentlich weniger angenehme Schlussfolgerung daraus ist aber jene, dass wir für die restlichen 20 % des Erfolgs weitere 80 % des Geldes oder unserer Zeit investieren müssen. Und das rechnet sich nur in den seltensten Fällen.
Es ist erstaunlich wie allgemein zutreffend das Pareto Prinzip immer noch ist. In allen Bereichen des Lebens, der Gesellschaft und der Wirtschaft finden sich verblüffende Beispiele dafür. Dabei sind die 80:20 nur ein Richtwert.
Ich habe z.B. ein Unternehmen strategisch beraten, die mit den ca. 10 erfolgreichsten Produktvarianten (von etwa 1.000, die sie hatten) über 90 % des Gewinns erzielt haben.
80 % des Aufwands für 20 % des Erfolges
Was hat das mit Perfektionismus überwinden zu tun? Perfektionismus treibt uns dazu auch noch die restlichen 20 % des Erfolges zu wollen. Es müssen 100 % sein. Mit weniger geben wir uns nicht zufrieden, wenn wir dem Perfektionismus verfallen sind.
Und diese 20 % kommen uns teuer, sehr teuer zu stehen. Es ist nicht nur Geld, das wir beim perfekt sein wollen verschwenden, sondern, viel schlimmer, unsere wertvolle Zeit. (Und dass Zeit wiederum Geld ist, ist allgemein bekannt.)
Nicht zuletzt kostet Perfektionismus unendlich viel Nerven. Nicht nur die der Perfektionisten. Glauben Sie mir, gerade in solchen Situationen sind Perfektionisten nicht unbedingt die beliebtesten Mitmenschen und sammeln mit ihrer Pedanterie – wie erwähnt – keine Sympathiepunkte.
Bei der 25. Überarbeitung einer Website, die eigentlich schon vor zwei Monaten online hätte sein sollen, liegen die Nerven aller meist recht blank.
Mehr über Zielerreichung als Inspiration finden Sie hier.
#5 – Perfektionismus ablegen und dramatisch wachsen
Gerade bei Selbstständigen und Unternehmern verhindert übertriebener Perfektionismus das Wachstum des Unternehmens. Viele wollen alles selber machen, weil sie meinen, dass niemand sonst das so gut kann wie sie.
Deshalb heißt es auch: Selbstständige arbeiten selbst und das ständig.
Doch die meisten Dinge müssen nicht perfekt werden. Gemäß der beschriebenen 80:20 Regel reicht es wenn sie gut genug werden.
Wenn Sie Perfektionismus ablegen, machen Sie damit auch den Weg für deutlich schnelleres Wachstum Ihres Unternehmens frei.
Raus aus der Perfektionismusfalle
„Aber wenn nicht perfekt, wie oder was dann?“ könnte man sich fragen. Schrott auf den Markt zu bringen, die Welt mit Hässlichem zu beglücken oder vollkommen Unausgegorenes von sich zu geben, kann schließlich auch nicht die Alternative sein.
Gut ist gut genug
Das Ziel muss es sein den Punkt zu erreichen, wo die 80 % des Erfolges geschafft sind … mit 20 % des Aufwandes. Dafür muss man gut sein, aber nicht perfekt. Dafür muss man den Hang zum Perfektionismus ablegen.
In vielen Fällen (wie in dem Witz mit den beiden Männern, die von einem Löwen angegriffen werden und sich einer die Laufschuhe anzieht) müssen wir einfach nur schneller bzw. besser als andere sein, um Erfolg zu haben.
„Sein Bestes geben“ ist zwar gut gemeint, kann aber zu Perfektionismus führen.
Viele Selbstständige, die ich kenne quälen sich z.B. endlos mit der Frage: „Kann ich denn mit Fug und Recht behaupten Experte zu sein? Bin ich denn schon gut genug dafür?“ … statt einfach besser zu sein als 95 % der anderen in einem Thema und loszulegen.
- Lesen Sie dazu übrigens auch den Beitrag: Positionierung als Experte … für Nicht-Experten und über Erfolgsblockaden
Sieger sind unperfekt
Haben Sie sich schon einmal einen Schirennläufer im Fernsehen angesehen, wenn er die Kitzbühler Streif hinunterfährt? Und der Lauf des Siegers … ist der perfekt?
Wenn man sich den Lauf in Zeitlupe ansieht, dann merkt man sehr deutlich, dass auch ein Sieglauf auf der Streif weit davon entfernt ist, perfekt zu sein. Im Grunde ist er eine Aneinanderreihung von Fehlerkorrekturen.
Er ist besser als die Läufe der übrigen Starter. Er ist sicher auch ehrfurchtgebietend (für mich zumindest) und in vielen Fällen exzellent. Aber perfekt ist er definitiv nicht.
Perfektionismus überwinden und nach Exzellenz streben
Es mag Berufe für Perfektionisten geben, zumindest solche wo das Ergebnis (fast) perfekt sein muss. In vielen, in sehr vielen Fällen aber ist gut definitiv gut genug.
Gehen Sie also weg vom Perfektionismus und seien Sie einfach sehr gut. Und wenn Sie wirklich noch eines draufsetzen wollen, dann seien Sie exzellent. Aber versuchen Sie nicht perfekt zu sein.
7 Tipps für Perfektionisten und solche, die es keinesfalls werden wollen
Egal ob Sie einen Hang zum Perfektionismus bei sich in manchen Bereichen orten oder diesem vorbeugend entgegenwirken wollen … diese 6 Tipps bzw. Wege aus dem Perfektionismus werden Ihnen helfen einem etwaigen Streben nach Perfektion entgegen zu wirken.
- Treffen Sie eine klare Unterscheidung in Bereiche wo Sie exzellent sein sollten und solche wo nur gut, aber dafür sehr schnell besser ist. Aus meiner Erfahrung können wir das rational gut beurteilen. Schwer fällt uns die praktische Umsetzung der Unterscheidung, die wir getroffen haben.
- Fragen Sie sich, was im schlimmsten Fall passiert, wenn Sie auf die letzten 20 % verzichten und wie wahrscheinlich es ist, dass dieser Fall eintritt. Meistens werden Sie feststellen, dass der Worst Case gar nicht (so) schlimm ist und dass die Eintrittswahrscheinlichkeit gegen Null tendiert.
- Sagen Sie sich immer wieder: Ich bin nicht perfekt, aber exzellent!
- Fangen Sie an, wenn Sie noch nicht bereit sind! – Geschwindigkeit bringt Ihnen einen enormen Vorteil im Geschäft.
- Perfektionismus ablegen bedeutet auch mit den eigenen, vermeintlichen Fehlern leben zu lernen. Anderen fallen diese „Fehler“ meist gar nicht auf.
- Gehen Sie vielleicht sogar noch einen Schritt weiter beim Perfektionismus überwinden. Kultivieren Sie diese „Fehler“ und machen Sie Ihre persönliche Note daraus.
- Bauen Sie kleine „Fehler“ in Dinge ein, die zu perfekt wirken. Das macht sie sympathischer.
Bei schweren Fällen von zwanghaftem Perfektionismus empfehle ich professionelle Hilfe beim Coach oder Therapeuten Ihres Vertrauens in Anspruch zu nehmen, um endlich frei von Perfektionismus zu werden.
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Perfektionismus überwinden – Ihre Erfahrungen sind gefragt
- Was sind Ihre Erfahrungen mit Perfektionismus?
- Sind Sie Perfektionist oder bewußt nicht perfekt?
- Wie kann man aus Ihrer Erfahrung Perfektionismus bekämpfen?
Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen und Tipps, die Sie mit anderen Lesern teilen wollen hier auf meinem Blog.
Ihr
Roman Kmenta
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Unternehmer, Autor und Keynote Speaker
Mag. Roman Kmenta ist als Keynote Speaker und Redner in international tätig. Er berät Unternehmen und Unternehmer zu den Themen Verkaufs- und Marketingstrategien für höhere Preise, Honorare und Deckungsbeiträge.
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Fotos: Roman Kmenta, Fotolia